„Gott sei Dank, ist 2020 bald vorbei!“
In den letzten Tagen habe ich oft die Worte „Endlich geht das Jahr 2020 zu Ende!“ oder „Gott sei Dank, ist 2020 bald vorbei!“ gehört. Manchmal ertappe ich mich bei den gleichen Gedanken, allerdings schwingt einen kurzen Moment später ein „aber“ nach.
Aber am 1.1.2021 wird die Situation nicht schlagartig anders sein. In der Nacht zum 1.1. werden nicht alle Patienten geheilt sein, wir werden nicht über Nacht alle geimpft sein und an ein Leben vor/ohne Corona anknüpfen.
Es fällt mir dieses Jahr besonders schwer Worte für das vergangene und kommende Jahr zu finden. Jede und Jeder von Ihnen hat 2020 seine eigenen Erfahrungen gemacht und neue Situationen gemeistert. Daran möchte ich heute anknüpfen. Wenn ich das alles überschattende Thema ausgrenze und auf das vergangene Jahr mit den Fragen
- Was habe ich gelernt?
- Was habe ich gemeistert?
- Was habe ich zum ersten Mal gemacht?
zurückblicke, fallen mir die unterschiedlichsten Situationen und Erlebnisse ein.
Ich habe erst durch den räumlichen Abstand gelernt, wie wichtig Familie und Freunde wirklich sind und wie sehr mir Umarmungen von meinen Lieben fehlen. Aber ich durfte auch lernen wie sehr sich meine Lieben über Post in analoger Form freuen – seien es Geburtstagskarten, Urlaubskarten oder Weihnachtskarten. Natürlich hätte ich lieber auf dem Weihnachtsmarkt bei Glühwein und Schupfnudeln Pläne fürs neue Jahr geschmiedet. Aber ein virtuelles Bier-Tasting eignete sich auch wunderbar dazu Zeit mit Freunden zu verbringen und Pläne zu schmieden.
Gemeistert habe ich das schwerste Stück Arbeit dieses Jahr – Online-Beratungen. Gefühlt war ich Tage vorher schon vor Nervosität nass geschwitzt und habe 200-mal die Technik ausprobiert, um dann festzustellen – immer geht etwas schief. Aber hey – ich habe wirklich viel mit meinen Klienten und Patienten gelacht, während ich versucht habe ein Deep Learning zu zeichnen und es in der richtigen Position vor die Kamera zu halten. Im Nachhinein betrachtet hatte es bestimmt ein bisschen was von Loriot.
Am meisten Freude bereitet mir der Blick auf die schönen Dinge, die ich dieses Jahr zum ersten Mal gemacht habe. Zum Beispiel eine Runde mit dem SUP Board auf der Ostsee drehen – natürlich mit entsprechenden Badegängen –, obwohl ich vorher laut stark behauptet habe: „Ich falle auf gar keinen Fall ins Wasser, dafür ist es viel zu kalt!“.
Jetzt sind Sie an der Reihe: Was haben Sie gemeistert, gelernt oder zum ersten Mal gemacht? Betrachten Sie es mit einem Lächeln und klopfen Sie sich dafür auf beide Schultern. Ja auf beide – sonst bekommen sie noch Hanglage!
Am Ende möchte ich mich, wie jedes Jahr, für ihr Vertrauen in mich und meine Arbeit bedanken und wünsche Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest und alles Gute für das kommende Jahr.
Ihre Steffi Gross