Vor einigen Monaten habe ich begonnen ein paar Informationen über Manuka Honig zu sammeln, warum, wieso, weshalb, konnte ich prima in ein paar Zeilen zusammen schreiben. Warum auch immer tat ich das nicht auf meinem digitalen Gehirn, sondern auf dem digitalen Gehirn meines Mannes, was zur Folge hatte, dass es dort friedlich vor sich hin schlummerte. Aber jetzt!
Zu Beginn meiner physiotherapeutischen Tätigkeit habe ich von einer sehr lieben Patientin ein Glas Manuka Honig erhalten. Sie meinte, dies sei was ganz besonderes. Also stellte ich das Glas erst mal zu den anderen Gläsern in den Vorratsschrank, denn zu der Zeit hatte ich mit gesunder Nahrung und kPNI reichlich wenig am Hut. Als der restliche Honig aufgebraucht war, fand das Glas den Weg in die Küche. Ich verwendete den Honig als Süßungsmittel für meinen Tee, herzlichen dank auch, der Tee schmeckte fürchterlich. Dem zur Folge rückte das Glas etwas weiter nach hinten in den Schrank. Ich hatte natürlich überhaupt keine Ahnung um was es sich bei Manuka Honig handelt – wissen Sie es??
Falls nein, nehmen Sie sich einen kleinen Moment Zeit um etwas mehr darüber zu erfahren. Falls ja, nehmen Sie sich einen kleinen Moment Zeit, vielleicht kann ich Ihr Wissen ergänzen.
Manuka Honig ist ein landestypisches Produkt aus Neuseeland. Es handelt sich bei der Manuka Pflanze (Teebaum) um eine Art Strauch, mit kleinen Blüten, kleinen Blättern und kleinen Dornen. Man findet diese Pflanze bei Wanderungen auf beiden Inseln am Wegesrand. Aus meiner Sicht eine sehr unscheinbare Pflanze. Aber was macht die Pflanze so besonders, dass einen unterschiedlichste Manuka Produkte (Honig, Öl, Kosmetika) für unglaublich viel Geld aus den Regalen anlachen. Manuka Produkten wird eine antibakterielle Wirkung nachgesagt, dass heißt in Neuseeland nutzt man Manuka in alltäglichen Pflegeprodukten und in frei verkäuflichen medizinischen Produkten um eine bessere Wundheilung bei Hautverletzungen (kleine Kratzer, Ausschlag, Pickel, Mückenstiche,…) zu erreichen.
Während meiner Zeit am anderen Ende der Welt, haben auch vor mir die neuseeländischen Sandflys und Mücken nicht halt gemacht, sodass ich nach einigen Tagen zu einem Manuka Balsam aus dem Supermarktregal gegriffen habe, vermutlich nicht das teuerste und hochwertigste Produkt. Ich habe zu einer recht kleinen Tube gegriffen – für den Fall, dass es nicht hilft ist der Verlust recht klein. Von wegen nicht helfen. Ich war von der Wirkung positiv überrascht. Dies hat mich natürlich die weiteren Manuka Produkte kritisch beäugen lassen. Falls Sie noch nicht in Neuseeland waren, können Sie mir glauben es gibt eine unfassbar große Markenpalette. Es war nicht ganz eindeutig ersichtlich, wo die qualitativen Unterschiede liegen und auch die meisten Verkäufer konnten mir nicht wirklich weiterhelfen. Da die Kiwis ein sehr freundliches Volk sind und meistens ältere Generationen ein unglaubliches Wissen besitzen, fragte ich eine ältere Dame, ob sie mir mit den unterschiedlichen Siegeln und deren Bedeutung weiterhelfen könne. Dazu hatte die Dame leider keine Erklärung, Sie gab mir aber den Namen einer kleinen Imkerei – die für ihre gute Qualität bei den Kiwis bekannt ist. Ich hielt also die Augen nach dem Hersteller offen – und? Nirgendwo war der Hersteller zu finden. Aber wofür gibt es Internetsuchmaschinen! Jackpot! Was ein Glück, der Betrieb lag direkt an unserer Reiseroute und das Navi lotste uns direkt zur Produktionsstätte. Es handelt sich um ein kleines Familienunternehmen, welches ihren Honig nur in speziell ausgewählten Geschäften verkauft, wie uns eine freundliche junge Dame vor Ort erklärte. Auch auf sämtliche andere Fragen hatte Sie eine Antwort.
Trotz der Tatsache, dass man die Manuka Pflanze überall am Wegesrand findet, heißt das noch lange nicht, dass die Bienen diese Blüten favorisieren. Die Blüten sind sehr klein und daher nicht so ergiebig wie andere größere Blüten. Was mehr Arbeit für die Bienen bedeutet. Darüberhinaus wird unter Imkern die Schmackhaftigkeit der Blüten diskutiert, was ich mir nach meiner Teeerfahrung nur allzu gut vorstellen kann. Was die Qualität des Honigs angeht gibt es unterschiedliche Siegel. Mich interessiert die antibakterielle Wirkung auf der Haut ganz besonders. Hier gibt es die Unterteilung mg/kg, das bedeutet je höher die Ziffer, desto höher die antibakterielle Wirkung und desto spezieller der Geschmack. Bei der Ziffer handelt es sich um den Anteil an Methylglycoxal (dies ist der spezielle Inhaltsstoff der Manuka Pflanze). Der Honig wird pur auf die verletzte Hautstelle aufgetragen um die Wundheilung zu unterstützen. Je höher die Ziffer, desto weniger oft muss der Honig aufgetragen werden. In dieser Imkerei wird Honig von 80-700mg/kg produziert. Honig mit 80mg/kg schmeckt gerade eben noch, Honig mit 700mg/kg wird dem zur Folge ausschließlich zur äußeren Anwendung genutzt- schmecken tut der nicht mehr. Jetzt leuchtet mir auch ein, was Honig mit einem hohen Manuka Anteil bedeutet und warum es sehr unterschiedliche Preiskategorien gibt. Natürlich haben unterschiedliche Gläser den Besitzer gewechselt. Was soll ich sagen, als Süßungsmittel ziehe ich den deutschen Honig vor aber die immunologische Wirkung ist wirklich beeindruckend. Also, falls Ihnen jemand Manuka Honig schenkt, schätzen Sie es mehr Wert als ich vor 7 Jahren.